Als Txuri zu uns kam, wussten wir, dass sie eine sehr ängstliche und unsichere Hündin war – aber wir wussten nicht, wie schnell sie unser Herz erobern würde. Sie war gross, athletisch, beeindruckend schön… und gleichzeitig so unsicher, so leise in sich gekehrt, dass man sie am liebsten einfach in den Arm genommen hätte.
Am meisten hat uns berührt, wie schnell sie uns ihr Vertrauen geschenkt hat. Viel schneller, als wir es je erwartet hätten. Und so konnten wir sie tatsächlich schon bald in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut wird, dass sie in Sicherheit ist und dass wir sie lieben.
Anfangs orientierte sie sich sehr an unserem eigenen Hund – er war ihr sicherer Anker in dieser neuen, beängstigenden Welt. Mit jedem Tag wurde sie ein kleines Stück mutiger, und dann kamen diese magischen Augenblicke, die uns den Atem raubten: das erste Mal, als ein Traktor an uns vorbeifuhr und Txuri nicht mehr im Boden versinken wollte. Das erste Mal, als sie von sich aus ins Auto sprang. Das erste Mal, als sie mit allen vier Pfoten im Wasser stand. Mehr als einmal hätten wir am liebsten mitten auf dem Spaziergang eine Flasche Champagner entkorkt.
Diese kleinen Erfolge fühlten sich riesig an. Und sie zeigten uns: Dieser Hund will leben. Dieser Hund will vertrauen. Dieser Hund will wachsen.
Schon bald wagten wir uns mit Txuri in die Ferien – einen vierwöchigen Roadtrip quer durch das Baltikum und Schweden. Es war ein Abenteuer für uns alle. Und Txuri?
Sie hat jede neue Situation angenommen. Jeden Tag ein bisschen mehr Mut gefunden. Jeden Tag eine Angst abgelegt.
Sie ist mit uns über Strände gerannt, hat im Wald geschnuppert und sogar die Fähre gemeistert – und sie hat uns immer wieder gezeigt, wie unglaublich viel Kraft in ihr steckt.
Und dann kam der Tag, an dem wir wussten: Txuri ist bereit für ihre eigene Familie.
Heute lebt sie bei Fabienne und Robin im Berner Oberland – zwei Menschen, die sie so nehmen, wie sie ist, und die ihr denselben Raum, dieselbe Geduld und dieselbe Liebe schenken, die sie bei uns entdeckt hat. Sie hätten keine bessere Wahl treffen können, und Txuri hätte keine besseren Menschen finden können.
Ich gebe zu: Es war nicht einfach, sie gehen zu lassen. Sie ist Teil unserer Geschichte geworden – und wir Teil ihrer. Aber das Glück, das wir empfinden, wenn wir heute Fabiennes Fotos und Videos anschauen, ist unbeschreiblich. Zu wissen, dass dieser grosse, sensible Hund jetzt frei atmen kann, dass sie Vertrauen fasst, dass sie spielen und lachen darf … das ist mehr wert als jedes Gefühl des Vermissens.
Pflegestelle sein bedeutet nicht, einen Hund abzugeben. Es bedeutet, ihm die Chance zu geben, die er sonst vielleicht nie bekommen hätte.
Es gibt so viele Hunde wie Txuri – voller Potenzial, voller Liebe, voller Geschichten, die noch geschrieben werden wollen. Wir können nicht alle retten. Aber für den einen Hund, der zu uns kommt, verändern wir die Welt.
Und das Schönste daran?
Sie verändern auch unsere.
Danke, Txuri, dass du uns vertraut hast.
Danke, Melampo, dass ihr uns diesen Weg ermöglicht habt.
Und danke an alle zukünftigen Pflegestellen – ihr werdet überrascht sein, wie viel Liebe in eurem Zuhause und eurem Herzen Platz hat.